An diesem Abend saßen wir in der Küche und wir sprachen über die Endlichkeit des Lebens.
Ein mir fast unbekannter Mensch ist gestern gestorben.
„Du hast doch letztes Jahr auch so viele Freunde verloren“, sagte sie.
Das stimmt. Fünf Menschen im vergangenen und zwei in diesem Jahr.
Je älter ich werde umso häufiger beschäftigt mich dieses Thema.
Seltsam, wenn Freunde sterben. Wir waren doch gerade noch so jung und unverletzbar.
Manchmal schaue ich mir die Verkäuferinnen im Supermarkt an, die ich seit Jahren kenne. Sie sind ein Stück von meinem Leben, scheinen so vertraut. Man sieht sich, lächelt und geht weiter.
An diesem Nachmittag fiel mein Blick auf die Haare von drei der Damen, die stärker als beim letzten genauen Hinschauen mit Silberstreifen durchzogen schienen.
Frau A. steht das sehr gut.
Sie lächelt jedes Mal, wenn ich ihr ein Kompliment mache.
Dann wird sie rot und ihre Augen glitzern schelmisch. Sie sieht dann ausgesprochen hübsch aus.
Heute wirkte sie müde. Es war warm und sie hatte schon die ganze Woche Spätdienst.
So etwas erzählt sie mir, weil sie weiß dass ich es selten eilig habe und ihr zuhöre.
Ob es den Kunden auffallen wird, wenn sie eines Tages nicht mehr an ihrer Kasse sitzt?
Mir wird ihr schelmischer Blick fehlen, wenn sie in Rente geht.
„Ja“, antworte ich.
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