Vor vielen Jahren habe ich die Herausforderung für mich angenommen, meinem Herzenspfad zu folgen und Tänzerin zu werden.
Das war keine „entweder-oder-Entscheidun
Ich habe Filmschnitt gelernt, bin gereist, habe zu studieren begonnen und so Einiges mehr.
Ich hatte Angst davor, sichtbar zu sein und vor Menschen zu stehen – und gleichzeitig konnte ich nicht aufhören zu tanzen und zu schreiben.
Die einzige Frage, die zu stellen es sich lohnt….begegnete mir damals.
Zunächst hatte ich keine Ahnung, was es für mich bedeutet und wohin dieser Weg mich führen würde. Ich dachte, dass es einfach darum geht, meinen Körper zu beherrschen und fehlerfrei Techniken und Tanzstile zu erlernen.
Später erkannte ich, dass es beim Tanzen für mich in keiner Weise um „beherrschen“ geht, sondern darum, mich ganz und gar hin zu geben.
Bereits im Laufe meiner Ausbildung begann ich zu ahnen, dass Tanz für mich etwas anderes bedeuteten sollte.
Ich entdeckte, dass mir selber beim Schauen die perfekten klassischen und möglichst jungen Tänzerinnen und Tänzer nicht besser gefielen, als die schrägen, avantgardistischen oder die Quereinsteiger ohne Tanzausbildung.
Zunächst ignorierte ich meine Langeweile beim Anschauen perfekter Tanzfigürchen und arbeitete ehrgeizig an meiner Technik. Ich war für eine Tänzerin schon relativ alt, als ich damit startete und tat meinem Körper nicht wirklich etwas Gutes damit, ihn in Bewegungskorsette zu zwängen, die mir scheinbar keinen Raum für Ausdruck liessen.
Die wichtige Frage, die zu stellen es sich lohnt, begann ich zu ahnen.
Was will ich ausdrücken? Wer bin ich? Warum bin ich hier?
In mein Tagebuch schrieb ich, dass ich die Form wohl beherrschte, mir aber kein Inhalt mehr einfällt, den ich damit ausdrücken möchte, und dass ich den Eindruck habe, mit Scheuklappen unterwegs zu sein. Ich war kurz davor, alles hin zu schmeissen und aufzuhören zu tanzen.
Statt zu tanzen las ich wie eine Besessene: Werke von Dichtern, Denkern und Philosophen; Märchen und spirituelle Literatur.
Ich suchte nach Antworten, mir begegneten Fragen – und Nichts als meine eigenen Abgründe.
Die einzige Frage, die zu stellen es sich lohnt….
Ich begann meine Fragen zu hinterfragen und wieder selber zu schreiben.
Antworten fand ich in der Natur – und schließlich auch in meinem Inneren.
Da waren sie also, aufgetaucht aus der Stille und der Sehnsucht meines Herzens. Fragen, die zu stellen es sich lohnt.
Auf meiner Suche nach Bildern, Bewegungen und Umsetzungsmöglichkeiten für diese Fragen begegnete mir mein persönlicher Zugang zum Tanz.
Ich schloß meine Augen und lauschte.
Hin und wieder der Musik, manchmal den Fragen, oft einfach meinem Herzen.
Stundenlang von meinem Inneren bewegt begann ich „heilige Räume“ zu betreten, Kathedralen die ich in meinem Inneren fand und die sich seit dieser Zeit durch meinen Tanz ausdrücken.
Wenn ich tanze, dann tanze nicht ich.
Staunen und Lauschen.
Viele Jahre später kam ich in Berührung mit dem Begriff „Trance Tanz“.
Unendlich dankbar bin ich dafür, dass ich Wege kennen lernen durfte, diese Innenreisen an andere Menschen weiter zu schenken.